Hotel Buchholz (Illustriert)

Hotel Buchholz (Illustriert)

Title: Hotel Buchholz (Illustriert)
Author: Julius Stinde
Release: 2016-10-25
Kind: ebook
Genre: Historical Fiction, Books, Fiction & Literature
Size: 5961183
Hotel Buchholz ist ein Roman von Julius Stinde. Darin wird aus dem Blickwinkel der Kleinbürgersfrau Wilhelmine Buchholz die Berliner Gewerbeausstellung von 1896 beschrieben.

Stinde wurde von Alfred Holzbock, dem Herausgeber der im Verlag von August Scherl erscheinenden „Officiellen Ausstellungsnachrichten“ gebeten, „auf mittlere Familien berechnete“ Berichte über die Gewerbeausstellung unter der fingierten Verfasserschaft der Berliner Kleinbürgersfrau Wilhelmine Buchholz zu liefern. 

Das Buch beginnt mit der Schilderung der häuslichen Probleme, die für Frau Wilhelmine durch das Annehmen dieses Auftrages entstehen, was dem Autor Gelegenheit gibt, das in sechs voraufgegangenen Buchholz-Büchern erprobte und bewährte Personal (um die passende Zahl von Jahren gealtert) wieder aufleben zu lassen: die Erzählerin selbst, ihren Mann Karl, ihren Bruder Fritz, die inzwischen verheirateten Töchter Emmi und Betti und die Intim-Feindinnen Frau Bergfeldt, die jetzt durch Tod des Mannes und Wiederheirat eine Frau Butsch geworden ist, und die Krausen. Bei einem ersten Besichtigungsausflug mit Nachbarinnen und Bekannten nimmt Frau Buchholz die Gelegenheit zu einem ersten Rundblick auf die Gebäude, ihre Lage und Einrichtung, indem sie alles von ihrem aufs Praktische gerichteten Hausfrauenstandpunkt aus beurteilt.

    „Die Meeresfläche, im Hintergrunde mit dem weißen Wasserthurm und dem Hauptrestaurant, vorne die Blumengefilde, die Obelisken und dazu Musik aus den Pavillons, das war wirklich wunderschön. Und dann durch einfache Umdrehung des menschlichen Körpers der Blick auf das Industriegebäude mit der Kuppel und den Thürmen, deren Aluminiumkappen in der Sonne glänzten wie nagelneue Suppentöpfe und die Orangenbäume auf dem Dache des Vorbaues, der in zwei Wandelhallen ausläuft. . .“

Als erfahrener Dramatiker weiß Stinde, dass ohne Komplikationen keine Lesespannung entstehen kann. Deshalb holt sich Wilhelmine als Beistand fürs Schreiben über die technisch-wissenschaftlichen Aspekte der Ausstellung die „Tochter einer Halbcousine“, Ottilie mit Namen, „denn die ist auf Sauerstoff, Spectralismus, Galvanistik und alle anderen neueren Bildungsmittel examiniert worden“. Ferner verschreibt sie sich den Architekten Krieberg, der ihr bei der Beschreibung der Baulichkeiten behilflich sein soll. Weiteres Personal erwächst dem Buch aus Besuchern, die fernher kommend bei Buchholzens logieren, um die Treptower Ausstellung zu sehen: Ungermanns, Kliebischs (Reisebekanntschaft aus Buchholzens in Italien), Tante Lina, eine alte Jungfer, und der Amtsrichter, ein lebenskluger Vetter von Herrn Buchholz. Alle Personen bringen einen eigenen Schicksals- und Handlungsstrang in das Buch ein, und Stinde versteht es mit großem Geschick, ein themenreiches Ganzes mit dramatischen Höhepunkten daraus zu komponieren, ohne dass die Beschreibung der Ausstellung und ihrer Sehenswürdigkeiten dabei zu kurz käme.

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